Mitteilung

09.02.2022

Pressemitteilung

Neues Forschungsprojekt zu Heimatvertriebenen: Bayern stellt eine halbe Million Euro bereit

Der Freistaat richtet eine gänzlich neuartige Forschungsstelle zum Thema „Vertriebene als integraler Bestandteil Bayerns“ ein. Wie heute bekannt wurde, werden dafür aus den Mitteln der Fraktionsreserven insgesamt eine halbe Million Euro bereitgestellt. Zunächst soll die Forschungsstelle, die am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg (IOS) eingerichtet wird, für drei Jahre gefördert werden. „Damit wird mein langjähriger Herzenswunsch Wirklichkeit“, sagt Sylvia Stierstorfer, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, die ihre Initiative und ihren Einsatz dafür belohnt sieht. „Nach dem Zweiten Weltkrieg haben fast zwei Millionen Heimatvertriebene in Bayern eine neue Heimat gefunden. Die Vertreibung und danach die Eingliederung der Heimatvertriebenen hatten eine gewaltige Umwälzung im Herzen Europas zur Folge. Trotzdem erinnert sich die Gesellschaft an diesen Umbruch und wie er uns alle geprägt hat, heute kaum noch.“ Das will die Beauftragte ändern. 

 

Es sind nicht die einzigen Mittel, die diesem Bereich zugutekommen. Die Sonderausstellung „Neuanfänge – Heimatvertriebene in Bayern“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg soll künftig als Wanderausstellung durch ganz Bayern auf Tour gehen. Dafür werden zusätzlich 25 000 Euro bereitgestellt. Für die Beauftragte, die Schirmherrin der Ausstellung ist, sind die Fördermittel ein positives Signal. „Es ist wichtig, an die Geschichte zu erinnern und junge Menschen zu sensibilisieren“, sagt sie. „Denn aus der Vergangenheit können wir lernen.“ Die neue Forschungsstelle in Regensburg indes wird am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg, das hier eng mit der Universität kooperieren wird, eingerichtet.

 

Das als Initialzündung gedachte Forschungsprojekt soll ab 2022 neue Erkenntnisse darüber zu Tage fördern, wie die Vertriebenen als Brücke und Kulturvermittler im Herzen Europas gewirkt haben und welchen Einfluss sie auf die kulturelle Identität Bayerns ausgeübt haben. Dabei wird es gerade auch um ihr Bild in Medien und Schulbüchern gehen, und darum, wie sie die Sichtweise der hiesigen Bevölkerung auf die Nachbarländer im Osten und deren Verhältnis zu Bayern und Deutschland geprägt haben. Für Stierstorfer steht fest: „Es ist gut und wichtig, dass wir dieses Thema stärker in den Fokus rücken – auch, um den europäischen Gedanken und das Zusammenwachsen zwischen Ost und West hier im Herzen Europas zu stärken.“ Sie dankt den Regierungsfraktionen für die Bereitstellung der Mittel und Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, dem Wissenschaftlichen Direktor des IOS dafür, sich dieser bedeutenden Aufgabe anzunehmen.

 

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