Mitteilung
Pressemitteilung
Themenforum "Flucht und Vertreibung" der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL
„Nichts an der Flucht ist flüchtig. Sie stülpt sich über das Leben und gibt es nie wieder frei.“ (Ilja Trojanow)
Neues Themenforum der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL, beleuchtet Themenkomplex Flucht und Vertreibung.
München. Jede vierte Bundesbürgerin und jeder vierte Bundesbürger stammen letztlich aus Familien, die von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg betroffen waren. Für viele vor allem jüngere Menschen spielt dieser Teil der Familiengeschichte heute keine Rolle mehr, zumindest solange, bis sie damit persönlich in Berührung kommen.
Ein solcher Anstoß zur Erinnerung war für viele das Jahr 2015, als in Europa mehr als eine Million Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern ankamen. Die ikonischen Bilder der Flucht – Boote, Karren, Menschentrecks – ähneln sich, auch wenn die politischen Gründe und gesellschaftlichen Umstände nur schwer miteinander vergleichbar sind.
75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit einen Schwerpunkt auf das Thema "Flucht und Vertreibung". Gemeinsam mit der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL, wurde ein Themenforum online gestellt, das Artikel namhafter Autorinnen und Autoren beinhaltet und zur Diskussion anregen soll. Es bietet fachliche Grundlageninformationen, aber auch nachdenklich stimmende Denkanstöße zu diesem wichtigen Teil der deutschen Geschichte.
Der Direktor der Landeszentrale, Rupert Grübl, bescheinigt dem Projekt eine große Bedeutung: „Das Themenforum macht der Öffentlichkeit neuere Ergebnisse der Forschung zugänglich, mit dem Ziel die gesellschaftliche Debatte in Bayern anzuregen. Es leistet damit einen Beitrag zu einer generationenübergreifenden Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema.“
Die Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte Frau Stierstorfer betont: „Es soll das Interesse an einem einschneidenden geschichtlichen Ereignis und den damit zusammenhängenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen geweckt werden, das bis in die siebziger und achtziger Jahre tief im Bewusstsein der bayerischen und westdeutschen Bevölkerung verankert war, seitdem aber immer stärker in den Hintergrund getreten ist.“
Die ersten Artikel sind bereits online auf der Webseite der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit unter www.blz.bayern.de abrufbar: Die Publizistin Dr. Helga Hirsch untersucht Traumata, Verhaltensmuster und Mentalitäten, die teils über mehrere Generationen zu beobachten sind, und Prof. Michael Schwartz vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin analysiert die Dimensionen der Erinnerung, die mit diesen Themen verbunden sind.
Ansprechpartner:
Dr. Maria Magdalena Fröhlich, 089-2186-2984
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Dr. Matthias Lill, 089-1261-1005
Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung
für Aussiedler und Vertriebene